Obwohl sie nicht meine liebste Straße auf Sardinien ist, beginne ich diesen Blog dennoch mit Ihr, denn Sie ist die bekannteste (...und für viele die Beste). Ob mit Recht - dazu dürft Ihr gerne diskutieren. Hier meine Eindrücke - positive wie negative - von der Legendären SS 125 und wir sprechen dabei über den Abschnitt von Lotzorai nach Dorgali.
Ich beginne bei der sehr abwechslungsreichen Landschaft an: In Lotzorai bis Baunei noch sehr mediteran wir es dann nach den beiden Tunneln deutlich karger und dann immer alpiner. Schroffen Felsen folgt die Straße dann ab der alten Straßen nach Urzulei auf der einen Seite und auf der anderen Seite der Abgrund. Das geht so bis zur Passhöhe Genna Silana. Nach der Passhöhe beginnt der Panorama Teil der Strecke, zunächst öffnet sich der Blick nach Osten, später dann nach Westen in den Supramonte. Wir fahren jetzt wieder an den Felsen entlang, nur sind sie jetzt rechts (östlich) der Straße, während links der Abgrund ist. Wer Zeit mitbring und wanderfreudig ist... am Ende des Tals (Richtung Süden) mündet es in die Gorropu Schlucht mit seinen bis zu 500m hohen Wänden - ein echter Canyon.
Zurück zur SS 125: Folgt man der Straße weiter sollte man beim Abzweig nach Cala Gonone unbedingt mindestens durch den Tunnel fahren. Die Belohnung ist ein traumhafter Blick hinunter in die Cala (Bucht) Gonone. Noch ein paar hundert Meter vom Tunnel und man ist in Dorgali.
Zum Fahren der gut 40 Km von Lotzorai nach Dorgali fährt man die Strecke am besten genau in diese Richtung. Der Grund liegt vor allem an den recht unschönen Ausbesserungsarbeiten auf Nordseite der Genna Silana, die beinahe ausschließlich die Trasse betreffen die nach Süden fährt. Ein aus meiner Sicht ganz wichtiger Hinweis: Früh (bis 9:00) fahren oder spät (ab 16:00 - kann im Herbst aber etwas problematisch mit dem Licht werden)). Grund ist, dass dann einfach weniger Verkehr herrscht. Da die Straße recht berühmt ist, herrscht entsprechender Andrang, dazu kommt, dass die meisten Motorradfahrer auf Sardinien in Arbatax / Tortoli übernachten, die Strecke liegt quasi vor der Hoteltüre.
Die Streckenführung ist herrlich, von engen Kurvenkombinationen über Kehren mit langen Radien, für das sportliche Fahren ist die Straße ein Traum. Da die Strecke zwei touristische Zentren (Cala Gonone / Dorgali / Orosei im Norden - und Arbatax / Tortoli / Bari Sardo im Süden) verbindet sind auch recht viele Autos und Wohnmobile auf der Strecke unterwegs. Dazu kommen sehr viele Motorradfahrer jeglicher Couleur. Mitunter sind da schon haarsträubende Szenen zu beobachten. Also nochmals: besser früh oder spät fahren.
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